histaminsensibel leben

August 2024

was ist histamin

Histamin ist ein biogenes Amin, das in vielen Lebensmitteln vorkommt und auch vom Körper selbst produziert wird. Es spielt eine Rolle bei der Regulierung von Schlaf-Wach-Zyklen, der Immunabwehr und vielen weiteren Prozessen. Bei Menschen mit einer Histaminintoleranz kann der Körper überschüssiges Histamin jedoch nicht richtig abbauen. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Hautirritationen, Atemproblemen oder Kreislaufstörungen führen.

Plötzlich werden alltägliche Entscheidungen wie die Wahl des Essens, das Bewältigen von Stress oder der Einfluss von Hormonen auf den Körper entscheidend für das Wohlbefinden. Doch mit ein wenig Wissen und Anpassungen kann man ein gesundes und glückliches Leben führen. In diesem Blogartikel gehe ich darauf ein, wie man histaminsensitiv leben kann – mit einem Fokus auf Ernährung, Hormone und Lifestyle.

fragebogentest zur erstorientierung

histaminintoleranz (HIT) /histaminose

Die Diagnose Histaminintoleranz stellt viele Menschen vor große Herausforderungen. So war es auch bei mir. Viele Jahre habe ich manchmal mehr, dann wieder weniger unklare Beschwerden gehabt. Jede Untersuchung beim Hausarzt hat ergeben, dass ich gesund bin und meine Werte waren 1A. Auch Bioresonanz hat keine Ergebnisse geliefert. In einer besonders stressreichen Zeit habe ich dann das Betäubungsmittel beim Zahnarzt nicht vertragen. Herzrasen, Schweißausbruch, Übelkeit. Ich kannte diese Symptome, jedoch nicht in dieser Stärke. Zuhause habe ich mich im Internet schlau gemacht und bin auf den Begriff Histaminintoleranz gestoßen. Mein Hausarzt hat mich dann in ein Allergieambulatorium überwiesen. Dort wurde die Histaminintoleranz bestätigt.

ernährung bei histaminsensibilität

Die Ernährung ist der wohl wichtigste Aspekt, um eine Histaminsensibilität in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich gilt es, histaminreiche Lebensmittel zu vermeiden und auf frische, unverarbeitete Nahrung zu setzen.

Diese Lebensmittel sind histaminhaltig oder fördern dessen Freisetzung im Körper
  • Fisch und Meeresfrüchte: Fischprodukte wie Thunfisch, Hering oder Sardinen sind oft sehr histaminreich. Besonders fermentierte, geräucherte, eingelegte oder länger gelagerte Produkte aus Fisch und Meeresfrüchten (Sardellenpaste, Fischkonserven etc.)
  • Fleischprodukte: Verarbeitete Fleischwaren wie Salami, Schinken, Wurst, Streichwurst enthalten oft viel Histamin. Auch Fleisch, das nicht frisch ist, sollte vermieden werden (lange abgehangenes, wie Rindfleisch und Lamm). Vorsicht ist auch bei Faschierten/Hackfleisch geboten, dieses sollte nur ganz frisch verwendet werden.
  • Fermentierte Lebensmittel: Dazu zählen Sauerkraut, Käse, Joghurt, Essig, Sojasauce, Kimchi und alkoholische Getränke wie Wein, Bier und Sekt.
  • Bestimmtes Obst und Gemüse: Tomaten, Auberginen, Spinat, Bananen und Avocados enthalten von Natur aus Histamin oder fördern dessen Freisetzung im Körper. Auch Ananas, Papaya oder Zitrusfrüchte werden oft schlecht vertragen.
  • Kaffee, Schwarz-/Grüntee, Matcha, Kakao bzw. Schokolade
Alternativen finden
  • Frisches Fleisch und Fisch: Sofort nach dem Kauf verzehrt, können diese Lebensmittel gut verträglich sein. Tiefgekühlter Fisch kann manchmal auch verträglicher sein (Kühlkette beachten!).
  • Gemüse: Zucchini, Karotten, Brokkoli und Kürbisse sind histaminarm und liefern viele Nährstoffe.
  • Obst: Mango, Heidelbeeren, Granatapfelkerne, Äpfel, Birnen und Melonen sind meist gut verträglich.
  • Kohlenhydrate und Getreideprodukte: Reis, Hirse, Quinoa, Amarant und (evtl. glutenfreie) Nudeln sind meistens problemlos. Kartoffeln sind meist gut verträglich.
  • frische Kräuter und Sprossen

Bei der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) erhält man eine ausführliche Lebensmittelliste (kostenpflichtig).

Lebensmittelkombinationen beachten

Die individuelle Toleranzgrenze variiert. Es kann hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen und zu dokumentieren, wie der Körper auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Dadurch lassen sich Kombinationen finden, die verträglich sind. Was für den Einen gut verträglich ist, kann beim Nächsten jedoch Symptome hervorrufen. Bei Obst und Gemüse kann man auch verschiedene Sorten ausprobieren. Manche Apfelsorte ist eventuell besser verträglich als andere. Wassermelone zum Beispiel löst bei mir Symptome aus, Zuckermelone kann ich immer gut vertragen. Schweinefleisch meide ich in jeder Variante, es tut mir einfach nicht gut. Huhn hingegen kann ich immer essen.

der einfluss von hormonen

Hormone spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Histaminintoleranz. Besonders Östrogen und Progesteron haben einen direkten Einfluss auf die Histaminregulierung.

Hormonschwankungen und Histamin

Östrogen fördert die Freisetzung von Histamin und hemmt gleichzeitig das Enzym DAO (Diaminoxidase), das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Dies erklärt, warum viele Frauen während des Menstruationszyklus oder in den Wechseljahren stärkere Symptome einer Histaminunverträglichkeit erleben. Besonders in der Zeit um den Eisprung und kurz vor der Menstruation kann es zu verstärkten Beschwerden kommen.

Balance durch Progesteron

Progesteron hingegen unterstützt den Abbau von Histamin und wirkt beruhigend auf das Immunsystem. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen diesen Hormonen ist daher entscheidend, um die Histaminintoleranz besser kontrollieren zu können.

nahrungsergänzungsmittel und medikamente

Meiner Erfahrung nach können Nahrungsergänzungsmittel Symptome der Histaminintoleranz auslösen oder verstärken. Deshalb ist es ratsam die Dosis "einzuschleichen", also nach und nach die Dosis zu erhöhen, um Symptome rechtzeitig zu bemerken. Ebenso wie Medikamente. Bei der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI) erhält man eine ausführliche Liste diesbezüglich (kostenpflichtig).

In der Literatur werden bei Histaminintoleranz unter anderem Vitamin C, der Mineralstoff Zink und Quercetin (in Apfel, Zwiebel, Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Brokkoli) empfohlen. Mir persönlich helfen auch der Vitalpilz Hericium Erinaceus (Affenstachelbart) und der Vitalpilz Reishi sehr gut weiter. Infos dazu sind am Ende des Blogartikels in der Infobox zu finden!

stress und histamin

Stress ist ein unterschätzter Faktor, der die Symptome einer Histaminintoleranz erheblich verstärken kann. Stress führt zur Freisetzung von Cortisol, das wiederum Entzündungen fördert und die Histaminproduktion erhöht. Die Kombination aus einem überlasteten Nervensystem und einer gestörten Histaminverarbeitung kann den Körper zusätzlich belasten.

Stressmanagement als Schlüssel
  • Atemübungen und Meditation: Regelmäßige Entspannungsübungen wie Meditation oder Atemtechniken können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Stress zu reduzieren.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, vor allem in der Natur, kann den Stresspegel senken und den Hormonhaushalt regulieren.
  • Schlafoptimierung: Ausreichender und erholsamer Schlaf ist essentiell, um den Körper in Balance zu halten. Ein abendliches Ritual, das auf Entspannung ausgelegt ist, kann hier unterstützend wirken. Schlaf senkt den Histaminspiegel.
  • Ursachenforschung: nicht verarbeitete (integrierte) Traumata sind permanente Stressauslöser. Spezielle Trauma Körper- und Psychotherapien können hier helfen.
Soziale Unterstützung suchen

Eine weitere wichtige Komponente im Stressmanagement ist das Einbeziehen von Familie und Freunden. Mit dem Umfeld offen über die Herausforderungen zu sprechen, kann helfen, Verständnis und Unterstützung zu erhalten.

ein balanceakt zwischen ernährung, hormonen und lifestyle

Seekrankheit, Reisekrankheit, Schwangerschaftserbrechen - was haben alle 3 gemeinsam? Sie hängen mit dem Histaminspiegel zusammen. Hier nachzulesen!

Ein histaminsensitives Leben erfordert Achtsamkeit und einen bewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit. Durch gezielte Anpassungen in der Ernährung, ein besseres Verständnis der hormonellen Einflüsse und ein effektives Stressmanagement können die Symptome deutlich gelindert werden. Jede Person reagiert unterschiedlich auf Histamin, daher ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und individuell passende Maßnahmen zu finden.

Die Reise zu einem symptomfreien Leben mag anfangs herausfordernd sein, doch mit Geduld, Wissen und Unterstützung kann ein histaminsensitiver Lebensstil die Lebensqualität erheblich steigern.

infobox

Aufgrund jahrelanger Eigenerfahrung habe ich mich entschlossen, Kurzworkshops zum Thema histaminsensibel leben anzubieten.

Der Entdecker der Histaminintoleranz (HIT)
Univ. Prof. Dr. Reinhart Jarisch / Florisdorfer Allergiezentrum, 1210 Wien

Hier findest du jede Menge an Infos zu HIT und für einen kleinen jährlichen Mitgliedsbeitrag Infomaterial wie Medikamentenlisten, Lebensmittellisten etc.
Schweizerische Interessengemeinschaft Histaminintoleranz (SIGHI)

Im lebenatur Magazin 2/2015 kannst du über Histaminintoleranz, die Zusammenhänge und Ursachen nachlesen - hier findest du den Artikel!
Im lebenatur Magazin 3/2015 erfährst du Wissenswertes über die Zusammenhänge von Stress, Psyche und Histaminintoleranz - hier weiterlesen!
Im lebenatur Magazin 4/2015 erfährst du mehr über Lebensmittel und Histaminintoleranz - hier weiterlesen!

Im lebenatur Magazin 1/2012 mehr über den Vitalpilz Reishi erfahren - hier weiterlesen!
 Im lebenatur Magazin 2/2012 mehr über den Vitalpilz Reishi erfahren - hier weiterlesen!
und auch im lebenatur Magazin 3/2013 findest du Informationen über den Reishi Vitalpilz!

Mehr über den Hericium Erinaceus Vitalpilz kannst du hier nachlesen!

Zink - hier im lebenatur Magazin 1/2016 mehr erfahren!

Werbung/Affiliate*

Jarisch, Reinhart: Histaminintoleranz - Ursachen, Symptome, Behandlung: Alles für ein Beschwerdefreies Leben. Vom Entdecker der HIT- kannst du hier bestellen!

Jarisch, Reinhart: Histaminintoleranz - Histamin und Seekrankheit - kannst du hier bestellen!

Kauffmann, Kyra und Sascha: Der Histaminirrtum - weg von Radikaldiäten und Verbotslisten - die Formel für ein gesundes Leben mit Histamin - kannst du hier bestellen!

Nahrungsergänzung Hericium Vitalpilz (Cellulosekapseln mit reinem Bio Hericium, ohne Füllstoffe) - kannst du hier bestellen!

Nahrungsergänzung Acerola (natürliches Vit C) + Zink - kannst du hier bestellen!

Zink in kolloidaler Form - kannst du hier bestellen!

hinweise

Werbung/Affiliate*

Links zu Herstellern oder Anbietern sind meist Affiliate-Links
Erfolgt darüber ein Einkauf, erhalte ich eine Provision. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.
Die Auswahl und Bewertung von Themen und Produkten, die hier vorgestellt werden, bleibt davon unbeeinflusst und folgt einzig und allein meinen Interessen.
Dein Klick hilft mir bei der Finanzierung meines Angebots!

Sprache

In meinem Blog wird aus Gründen der Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache nicht gegendert.


Haftungsausschluss

Die auf dieser Webseite dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der Unterhaltung, neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Produkte dar. Die Texte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse dar. Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Informationen kann also nicht garantiert werden.
Die angeführten Texte und Produktbeschreibungen ersetzen keinesfalls eine fachliche Beratung durch einen Arzt, Apotheker, Therapeuten oder sonstiger Fachpersonen ihres Vertrauens, die bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer konsultiert werden sollten!

Auf dieser Webseite angeführte Informationen und/oder Produkte sind nicht geeignet um Erkrankungen zu diagnostizieren, zu behandeln, zu heilen oder zu verhindern.  Ich übernehme keinerlei Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der auf dieser Webseite dargestellten Informationen und/oder Produkte ergeben.

Ich bin nicht berechtigt, über gesundheitliche Aspekte von den hier vorgestellten Behandlungen, Methoden, Therapien oder Produkten Auskunft zu geben und gebe auch keine Heilversprechen ab!