Juni 2024
Es war so um 2008/2009 (genau weiß ich das auch nicht mehr) um circa 6:15 am Morgen. Obwohl es ein Samstag an einem sommerlichen Wochenende war, wehte draußen eine kühle Brise. Eingehüllt in eine leichte Decke saß ich in meinem Seminarraum im Halbkreis mit einigen Teilnehmenden einer Ausbildung. Verhaltenes Gähnen - unausgeschlafene Augen - stille Bitten um den ersten Kaffee des Tages. Ich hatte als Veranstalterin einen langen geschäftigen Tag vor mir und war (als Nachteule) auch nicht so begeistert davon, schon „in aller Herrgottsfrühe“ an einem Ritual teilnehmen zu dürfen. Am Vorabend wurde uns der Ablauf, der uns nun bevor stand erklärt.
Wir sollten still den Raum betreten und uns im Halbkreis um Wolfgang setzen, der das Ritual durchführen würde. Zum genauen Zeitpunkt des Sonnenaufgangs würde er getrocknete Kuhdungstücke (wie kommt man auf sowas?) entzünden und ein Mantra dazu sprechen. Danach stille Meditation, bis die Flamme in der Agnihotra-Schale erloschen wäre.
Nun saß Wolfgang, wie immer in orangefarbener Hose und ebensolchen Shirt und Socken, versunken in Meditation in der Mitte des Raumes. Ihn und seine Räuchermischungen kannte ich schon seit einiger Zeit. Wir waren Freunde geworden und unterhielten uns oft über Spiritualität und „unsere Sicht der Dinge“. Er war schon damals stark von indischen Einflüssen geprägt und hat oft von Amma, dem weiblichen Guru, die alle umarmt, erzählt. Für mich eine sehr ferne und andere Welt, die (ich muss es ehrlich gestehen) mich nie so faszinieren konnte, wie viele andere spirituell Suchende.
Im Seminarraum war nur das leise Geräusch der nach und nach ankommenden Seminarteilnehmer zu hören und das Rascheln ihrer Kleidung, als sie sich auf den Boden zu uns in den Halbkreis setzten. Vor Wolfgang stand eine Schale aus Kupfer in Form einer umgedrehten viereckigen Stufenpyramide, eine kleine Schale mit fettig glänzendem Reis und eine mit kleiner Flamme brennende Kerze. Er schaute alle paar Minuten auf seine daneben liegende Armbanduhr. Zu einer bestimmten Zeit entzündete er zuerst ein kleines Stück Kuhdung, das „eingecremt“ war und verwendete es als Anzünder für die größeren Stücke in der Pyramide. Dann nahm er ein paar Reiskörner zwischen Zeigefinger und Daumen. Als das kleine Feuer stärker wurde, rezitierte er die für mich fremd klingenden Worte des Mantras für den Morgen. Zweimal gab er dabei eine kleine Portion Reis in die Flammen, dann war nur noch das leise Knistern des Feuers zu hören. Als die Flammen erloschen, bildeten sich schmale Fontänen aus Rauch, die in langen Fäden dekorativ über der Agnihotra-Schale tanzten und langsam erfüllte ein feiner Duft aus Kräuterrauch den Raum.
Ich hatte schon lange keinen eigenen Seminarraum mehr und Wolfgang war wieder einmal zu Besuch. Es war Mai und seit einigen Tagen war ich in einer beruflichen Auszeit, die insgesamt sechs Monate dauern würde und spürte, wie unter anderem die letzten anstrengenden Jahre in einem Sozialberuf und das nebenberuflich absolvierte Studium ihren Tribut forderten. Ich war müde und in einem Stimmungstief. Wie immer unterhielten wir uns angeregt über das, was uns bewegte, welche Einsichten wir hatten, unser Weltverständnis, die Menschen, die Kunden, das Geschäft, Neuigkeiten. Auch mein Gemütszustand war Thema und Wolfgang meinte, ich könnte ja, weil ich nun Zeit hätte und zu Hause war, Agnihotra probieren. Es gäbe Berichte, dass sich durch das regelmäßige Praktizieren seelische Verstimmungen lösen.
Wir vereinbarten, dass ich in den nächsten Tagen zu Sonnenuntergang vorbeikommen würde und mir „das nochmal anschauen“ würde. Und so saß ich einige Tage später in seinem kleinen Praxisraum und exakt zu Sonnenuntergang schaute ich wieder den Flammen zu, hörte wieder ein Mantra, vernahm wieder den Geruch der verbrannten Kuhdungstücke und war tief in eine Meditation eingetaucht. Ich nahm einen starken Energiestrom in und aus meinem Kronenchakra wahr und hatte Mühe meine Konzentration zu halten. Eine innere Ruhe breitete sich aus.
Also bestellte ich alles bei Wolfgang, was ich für Agnihotra bei mir zuhause brauchte. Die Kupferschale, einen Kupferständer zum Schutz meiner Möbel, weil die Schale durch das Feuer sehr heiß wird und eine Packung getrockneten Kuhdung. Ghee (ayurvedische geklärte Butter) kaufte ich im Bioladen und ließ mir das Agnihotra Buch vom Homahof Heiligenberg liefern. Als ich die Utensilien abholte, zeigte mir Wolfgang, worauf ich bei der Vorbereitung des Rituals achten sollte und ließ mich eine Agnihotra-App installieren, die unter anderem die exakten Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten für meinen Aufenthaltsort berechnet und mich an das Durchführen von Agnihotra erinnern würde. Wir führten das Ritual erneut zum Sonnenuntergang durch. Zu Hause vermischte ich Vollreis mit Ghee, teilte eine getrocknete Kuhdungscheibe in mehrere kleine Stücke und bestrich das erste Mal eben jene mit Ghee.
Ich las weiter im Buch und war fasziniert von den Geschichten und Erlebnissen, die dort beschrieben waren. So erfuhr ich, dass es wichtig war, die Worte der Mantren (halbwegs) korrekt auszusprechen, vor allem auf die richtige Silbenbetonung sollte ich Wert legen. Mantren sind so etwas wie Gebete auf Sanskrit. Dies ist zwar eine indo-europäische Sprache [1], aber für Deutschsprechende nicht verständlich, auch wenn es einige Worte gibt, die den Deutschen ähneln (z. B. matar – Mutter). Auch auf YouTube wurde ich fündig. Dort fand ich unter anderem eine Aufnahme von Shree Vasant V. Paranjpe, der ein Sonnenuntergangs Agnihotra zelebriert. (Heute kann man auf der Agnihotra-App die Mantren anhören). Also schrieb ich mir in Lautsprache die Zeilen auf und rezitierte sie immer wieder. Dennoch habe ich einige Tage gebraucht, bis ich alles auswendig konnte.
An einem lauen Frühlingsabend habe ich dann, windgeschützt im Innenhof, mein erstes Agnihotra alleine durchgeführt … und bin am Entzünden der Kuhdungstücke verzweifelt! Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, das Feuer überhaupt anzubekommen. Also rief ich wieder einmal Wolfgang an und auch diesmal wusste er eine Lösung (die ich heute noch oft in Anspruch nehme, vorallem, wenn die Luft sehr feucht oder die Atmosphäre stark belastet ist, brennt der Dung nicht gut an). Er erzählte mir von den Homa-Feuern des indischen Ashrams, in dem er bereits mehrmals zu Gast war. Dort werden riesige Kupferpyramiden befüllt, diese Feuer müssen täglich entfacht und am Brennen gehalten werden. Da Wolfgang sich seit vielen Jahren mit Räuchern beschäftigt und selbst Räucherwerk herstellt, war er natürlich sehr interessiert daran, wie das dort gehandhabt wird. Das Geheimnis: Kampfer! Also holte ich mir in seinem Shop ein Glas, befüllt mit (natürlichen!) Kampfer und voilà – mein Kuhdung brannte!
Agnihotra ist ein Homa - Ritual. Uraltes vedisches Wissen, das Mitte des 20. Jahrhunderts wieder in die Welt gebracht wurde. Homa werden alle Rituale genannt, in denen einem Feuer „Opfergaben“ übergeben werden. Die Opfergaben beim Agnihotra sind Reis und Ghee. Es wird weltweit praktiziert, unabhängig jedweder Religions- oder Glaubenszugehörigkeit und es soll einen Wirkungskreis von 1,5 km haben. Von 12 km in die Atmosphäre wird ebenso berichtet. [2]
Agni ist der Sanskritname für die Elementarwesenheit Feuer. Horst und Birgitt Heigl beschreiben in ihrem Agnihotra Buch folgendes: „Der Hotri ist jener, der das [] Feuer anzündet oder es unterhält und die Gaben im rechten Bewusstsein darbringt. Dabei bemüht er sich um reine Gedanken oder Gedankenstille. Er sollte in dem Moment ganz bei seiner Handlung sein …“ [2]
Den ganzen Sommer über habe ich Agnihotra gemacht. Oft am Morgen und fast immer am Abend. Sonnenaufgang ist zur Sommersonnenwende um 4:55, eine unchristliche Zeit 😊. Doch ich habe festgestellt, wenn ich das Ritual regelmäßig durchführe, wache ich oftmals einige Minuten vor dem Sonnenaufgang von selbst auf. Dann habe ich mich aufgerappelt, das Ritual gemacht … und bin danach wieder schlafen gegangen. Kurz vor Sonnenuntergang scheint es auch eine innere Uhr zu geben, die mich daran erinnert, dass es bald Zeit für Agnihotra ist.
Jeder Mensch, mit dem ich bisher ein Agnihotra Feuer durchgeführt habe, spürt die Ruhe, die in diesem Moment einkehrt, auch solche, die sich eher als „nicht fühlig“ einschätzen. Ausnahmslos alle sind überrascht vom angenehmen Duft, der mit Erlöschen des Feuers Raum nimmt (auch im Freien). Manche waren so begeistert, dass sie gleich selbst damit begonnen haben.
Mein Stimmungstief hat sich damals wirklich schnell aufgelöst und ich habe auch nachgelesen, dass Agnihotra in so manchen Therapieeinrichtungen verwendet wird.
Kranke Bäume werden gesund
und kräftig.
Ich habe meinem jungen, aber
von Läusen befallenen Marillenbaum Agnihotra-Asche zum
Gießwasser gegeben, 3 Mal in seiner Nähe das Ritual ausgeführt
und einen Leimring gegen Ameisen angebracht. Nach ca. einer
Woche waren alle Läuse verschwunden. Auch einem kränkelnden
Walnussbaum, der gerade stark beschnitten wurde, habe ich
Agnihotra-Asche gestreut. Heute ist er stark und gesund.
Ich stelle mein Wasserglas oder eine Karaffe mit Wasser neben die Schale, während des Rituals und lasse es dann auch oft einige Zeit dort stehen. Das Wasser schmeckt weich und "voll". Man kann auch Speisen, Obst oder Gemüse etc. neben die Schale stellen. Obst verliert unter anderem viel vom Säuregeschmack.
Meine Katze liebt es, das
Ritual zu begleiten! Sie ist sehr scheu und schläft den ganzen
Tag irgendwo versteckt, aber sobald ich das Agnihotra-Feuer
entfache, sitzt sie neben mir. Oft legt sie sich, nachdem das
Feuer erloschen ist und auch der heilende Rauch sich verzogen
hat, in die Nähe der Schale und genießt die
Energie.
Im Sommer konnte ich
beobachten, wie Vögel mich daran erinnern, dass es jetzt bald
Zeit für Agnihotra ist. Nicht ein Mal hätte ich sonst fast
darauf vergessen, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war
und die Erinnerungsglocke der App nicht gehört habe.
Das heilige Feuer reinigt die Atmosphäre, hilft unter anderem Böden (Felder) zu reinigen und die Erde wird wieder fruchtbarer. Die beim Feuerritual entstehende Asche hat fast wundersame Eigenschaften. Sie wird erfolgreich in der Landwirtschaft verwendet, kann in Cremes verarbeitet, ja sogar Lebensmitteln beigemischt werden. Obst und Gemüse, das in Agnihotra gedüngter Erde wächst und regelmäßig der Energie des Rituals ausgesetzt ist, wird schmackhafter, resistenter gegen Pilze und Ungeziefer. Es wird auch deutlich größer, ohne an Geschmack zu verlieren. Zum Beispiel wurde nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl Gemüse eines österreichischen Biohofs von öffentlicher Stelle untersucht. Die radioaktive Belastung dieses mit Agnihotra Energie versorgten Gemüses war signifikant niedriger als die, aller anderen untersuchten Gemüse! [2]
In Büchern und auch im Internet werden viele Anwendungsmöglichkeiten und sehr viele Erfolgserlebnisse in unterschiedlichsten Bereichen des Lebens beschrieben. So finden sich allerlei Rezepturen für Cremes und Augentropfen oder es werden Gegenstände aus Glas und Ton mit Zugabe der Asche hergestellt.
Die Auswirkungen von Agnihotra und dessen Asche werden weltweit auch wissenschaftlich untersucht und es gibt sehr interessante Erkenntnisse, die jedoch oft nicht erklärbar sind und deshalb auch nicht bekannt gemacht werden. Was soll "verbrannte Kuhkacke" auch schon bewirken 😉. Übrigens wussten auch unsere Bauern früher um die Wirkung. Sie haben ebenfalls getrockneten Kuhdung für Räucherungen verwendet oder Tee daraus hergestellt. Ja, ich weiß, das klingt seltsam, sogar etwas ekelhaft. Aber ich kann aus eigener Erfahrung versichern, wenn Agnihotra selbst durchgeführt wird, verschwindet dieses Gefühl. Es ist magisch – der Ekel verschwindet! Mein morgendlicher Smoothie oder Porridge bekommen fast immer einen Teelöffel gesiebter Asche ab. Beim Verbrennen des Dungs entstehen Temperaturen von ca. 600 - 1000 Grad Celsius, diese Asche ist reiner als rein und völlig geschmacks-/geruchlos. (Anmerkung: hierfür verwende ich nur Asche, die ohne Kampferzusatz entstanden ist)
Mein
Sommerfrühstück
3 EL Haferflocken
glutenfrei
1 EL Chiasamen
1 EL gemahlene
Mariendistelsamen
alles mit Wasser quellen
lassen
2 EL Skyr oder
vegan-Yoghurt
frische Beeren,
Früchte
ein paar Nüsse
1 Teelöffel Agnihotra-Asche
gesiebt unterrühren
Hier in Mitteleuropa ist das sehr schwierig. Sonnenauf- und Untergangszeiten (vor allem im Winter) sind mit einem Angestellten-Berufsleben oft schwer vereinbar. So kann auch ich Agnihotra nicht regelmäßig durchführen. Zu manchen Zeiten bin ich konsequenter und manchmal gibt es wochenlang kein Feuerritual. Ich versuche, wenigstens zu Voll- und Neumond das Ritual in der Früh und am Abend durchzuführen. Auch an besonderen Tagen, wie meinem Geburtstag oder zu astrologisch bedeutsamen Zeiten (und da besonders zu Mond- und Sonnenfinsternissen, die uns viele Monate beeinflussen) oder bei herausfordernden Wetterprognosen.
Aber … meine Agnihotra-Schale steht ziemlich genau in der Mitte meines Hauses, mit der Asche des jeweils letzten Feuers und ich bin überzeugt davon, dass sie dabei mithilft, das (von vielen Besuchern bestätigte) hohe und angenehme Energielevel im Haus aufrechtzuerhalten.
Hier kannst du mehr über Agnihotra erfahren:
Wissenswertes und die AgnihotraApp "Agnihotra Buddy"
Ghee kannst du selbst herstellen oder am Besten im Bioladen kaufen
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Agnihotra Zubehör, ein
Agnihotra-Set und das Buch kannst du hier bei Wolfgang im Shop
bestellen!
bitte gib den Code: A001ASM
an
[1] https://www.spracheninstitut-leipzig.de/sprachen/indische-sprachen/sanskrit
[2] Heigl, Horst und Brigitte, Agnihotra; Ursprung, Praxis und Anwendung
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